Brauche ich ein Fitnessarmband?

By Sue
In Fitness
Mai 26th, 2014
2 Comments
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Fitnessarmbänder Vergleich

© chesky – Fotolia.com

Immer wieder hört und liest man von diesen schicken Fitnessarmbändern, die Jawbone Up, Fuelband, Vivofit oder Fitbit Flex heißen. Wer es wirklich ernst mit seinem Training meint, der kann so ein Band 24 Stunden am Tag an seinem Handgelenk tragen – und das High-Tech-Gerät misst, sammelt Daten und wertet die interessanten Informationen zu deinem Körper und deinem Trainingsstand aus. Zum Beispiel auch zu deinen Schlafphasen …

Ich gebe zu: Das klingt ganz verlockend und ich war neugierig.

Was machen diese über 100 Euro teuren Fitnessarmbänder eigentlich genau?

Natürlich sind nicht alle gleich. Aber generell kommt bei einem Vergleich heraus, dass sie hauptsächlich über folgende Funktionen verfügen:

  • Schritte und Kilometer zählen
  • Zeit, Strecke und Geschwindigkeit beim Laufen messen
  • verbrauchte Kalorien zählen (auf dem Schrittzähler bzw. Bewegungsmesser basierend)
  • Vibrationsalarm für die Erinnerung zum Sport
  • persönliche Tagesziele setzen
  • Auswertung der Schlafphasen (allein basierend darauf, ob das Band Bewegungen festgestellt hat)
  • automatische Weckfunktion, wenn die Tiefschlafphase lang genug war (z. B. das Fitbit)

Auswertungen werden meist über eine App auf dem Smartphone anschaubar, nachdem man das Band je nach Modell per Bluetooth oder Kabel synchronisiert hat. Hier kann man je nach Anbieter auch sein Ernährungstagebuch führen und weitere Daten händisch einpflegen. Zum Beispiel, wann man welchen Sport ausgeübt hat. Denn welche Sportart man genau denn nun ausgeübt hat, kann wohl keins der Armbänder so richtig zuverlässig erkennen – es merkt ja nur, wie es am Handgelenk bewegt und geschüttelt wurde, ähnlich wie der Controller einer Spielekonsole. Beim Radfahren oder Yoga wird es daher nicht allzu große Anstrengung aufzeichnen.

Einen Pulsmesser gibt es übrigens in keinem der Armbänder.

Kann mein Smartphone das nicht auch?

Das war mein erster Gedanke – denn eine App scheint man für die meisten Fitnessarmbänder ja eh zu brauchen. Und tatsächlich: In vielen Smartphones ist ebenfalls so ein Bewegungssensor verbaut. Dazu gibt es außerdem GPS-Unterstützung (zumindest wer über eine Online-Flaterate verfügt), mit der die Messungen beim Laufen noch genauer sind. Und wenn mal was passiert, kann man gleich jemanden zu Hilfe rufen. Der einzige Nachteil – das Smartphone ist beim Laufen etwas groß und sperrig. Auch würde ich es ungern nachts an mein Handgelenk knoten, um meine Bewegungen beim Schlafen zu messen.

Oder mein iPod?

Interessanter ist da für mich persönlich mein iPod Nano (ohne Werbung machen zu wollen). ;) Der ist klein und handlich, hat auch einen Bewegungssensor und die Nike+ App ist darauf installiert. Zum Laufen nutze ich ihn immer gern, um die Strecke und Zeit aufzuzeichnen … und natürlich um dabei Musik zu hören. ;) Mit der richtigen App könnte er sicherlich auch meinen Schlaf auf dem gleichen Niveau beurteilen wie ein Fitnessarmband, wenn ich ihn mir an den Ärmel klippe.

Mein Fazit

Nach meiner Recherche zu den Fitnessarmbändern habe ich mich entschlossen, mir keines zuzulegen. Ich halte es für rausgeschmissenes Geld, das ich lieber in gute Laufschuhe investieren würde.

Die Presse-Meldung, dass Nike ihr Fuelband nicht weiterentwickeln wollen, sondern lieber auf Software setzen, ist für mich ein Indiz, dass kein Armband mit den sich rasant entwickelten Apps mithalten können wird.

Ich laufe also weiterhin mit meinem 4 Jahre alten iPod und warte ab, was sich auf dem App-Markt noch so alles tut.

P. S.: Die Schlafanalyse würde ich ja schon gern ausprobieren wollen. Aber nur zum Herausfinden, wie oft ich mich herumgewälzt habe, lohnt sich der Kauf wohl nicht, oder? Habt ihr damit Erfahrung? Reizt euch das auch? Erzählt mir davon!

2 Responses to “Brauche ich ein Fitnessarmband?”

  1. Melli sagt:

    Hallo Sue, vielen Dank für den tollen kritischen Beitrag. Zunächst hab ich das auch für Geldverschwendung gehalten. Zu Weihnachten habe ich dann aber von meinem Mann so ein Fitnessarmband geschenkt bekommen. Anfangs hat es mich genervt, dass es irgendwie Werte angezeigt hat, die ich so nicht erwartet habe. Jedenfalls andere, als die meines Smartphones. Im Internet habe ich dann einen Ratgeber zur Funktionsweise von Fitness Trackern gefunden und die Erklärungen dort waren sehr plausibel, so dass ich die „falschen“ Werte besser einordnen konnte. Das war dann schon ein bisschen besser.

    Richtig interessant wurde es dann aber, als meine beste Freundin das gleiche Gerät gekauft hat. Zum gemeinsamen Sporttreiben wohnen wir zu weit auseinander, aber virtuell motivieren wir uns jetzt gegenseitig, da wir die Trainingserfolge des anderen sehen. Für mich ist das Fitnessarmband also eine Bereicherung und definitiv einfacher beim Sport dabei zuhaben, als das Smartphone.

    Toll, dass Du es ohne so ein Gadget schafftst. Weiterhin viel Erfolg und weiter so mit dem tollen Blog.

    • Sue sagt:

      Hallo Melli,

      danke für deinen Einblick! Es aus dieser Perspektive zu hören, ist sehr interessant. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Training mit so einem Fitness-Armband auch Spaß machen und motivieren kann. Macht weiter so, ihr beiden! :)

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