Laktose – Karma Yourself http://www.karmayourself.de Sat, 01 Apr 2017 14:43:54 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.5 Paleo-Diät: Essen wie in der Steinzeit? http://www.karmayourself.de/paleo-diaet-essen-wie-in-der-steinzeit/ http://www.karmayourself.de/paleo-diaet-essen-wie-in-der-steinzeit/#respond Mon, 02 Jun 2014 06:03:10 +0000 http://www.karmayourself.de/?p=666 Was Paleo-Steinzeit-Ernährung ist.

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Schon mal was von Paleo-Ernährung gehört?

Ein Trend verbreitet sich seit Jahren immer stärker: Paleo-Diät oder auch Steinzeitdiät. Wer es nur mal testen möchte, ist zum Beispiel in Berlin in einem der beiden Restaurants des Sauvage gut aufgehoben (stöbere auch gern mal auf deren Homepage herum).

Was bedeutet Paleo?

Kurz und knapp: Der Wortstamm paläo kommt aus dem Griechischen und bedeutet „alt“.

Zunächst wurde die Idee dieser Ernährungsweise allerdings 1975 als „Steinzeitdiät“ eingeführt – die Ernährung der Sammler und Jäger. Da in der Steinzeit allerdings bereits der Wandel hin zu unserer heutigen Ackerbaugesellschaft stattfand und unsere Ernährung genau davon ja geprägt ist, ist diese Epoche als Namensgeber eigentlich schon zu spät angesiedelt. Treffender ist die Alt-Steinzeit, und damit sind wir beim Paläo oder eben Paleo, wie es im Englischen geschrieben wird und von dort mal wieder zu uns herüberschwappt.

Was ist Paleo-Ernährung?

Paleo ist eine Ernährungsform, in der nur Nahrungsmittel gegessen werden, die in der Natur vorkommen. Also Nahrungsmittel, die gejagt oder gesammelt werden können: Fleisch, Fisch, Pilze, Nüsse, Obst, Gemüse, Honig, Kräuter. Diese Ernährung ist dementsprechend zuckerfrei, laktosefrei und glutenfrei, weil diese Produkte aus der Landwirtschaft stammen, die in der Alt-Steinzeit noch nicht etabliert war. Auch Insekten, Larven, Würmer sind übrigens gute Eiweißquellen. Aber ich will jetzt niemanden abschrecken. ;)

Paleo ist in den letzten 30 Jahren zu einer regelrechten Ernährungsphilosophie geworden und die Details „Was wirklich Paleo ist“, sind unter den Kennern und Anhängern dieser Ernährung höchst umstritten.

Natürlich habe ich auch meine eigene Definition! Das Prinzip von Paleo gleicht dem des Clean Eating, von dem ich gelegentlich schon gesprochen habe. (Also keine Inhaltstoffe zu dir nehmen, deren Namen du nicht aussprechen kannst.) Dementsprechend ist meine Eselsbrücke für Paleo-Rezepte:

Iss nur, was es vor dem Ackerbau schon gegeben hat.

Ist Paleo gesund?

Ob man sich im 21. Jahrhundert wirklich auf Dauer besser ernährt, wenn man in die Alt-Steinzeit der Jäger und Sammler zurückgeht, ist fraglich. Der menschliche Körper ist sehr anpassungsfähig und – auch wenn einige Paleo-Anhänger das anders sehen – dein Körper ist an die Ernährung gewöhnt, die du ihm bisher zukommen lassen hast. Davon ist vielleicht nicht alles gut (Aromen, Zusatzstoffe etc.), aber es ist auch nicht alles schlecht. Es liegt letztendlich an dir zu entscheiden, ob dir diese Ernährungsart gut tut oder nicht.

Daher ist Paleo sicher eine gute Möglichkeit, den eigenen Körper mal für einige Wochen von allem zu entlasten, was die Landwirtschaft und die Zivilisation so mit sich gebracht hat, ohne auf eine radikale Diät zu gehen. Ich denke, dass die Erfahrungen, die du mit dir und deinem Körper dabei machst, auch ganzheitlicher sein können als die einer strikten Diät.

Also wenn du etwas an deiner Ernährung umstellen möchtest, etwas „cleaner“ essen möchtest, dann probiere es doch mal mit Paleo aus!

Tipp für einen guten Paleo-Diät-Ernährungsplan

Beginne langsam! Ersetze zuerst nur eine Mahlzeit durch eine Paleo-Mahlzeit. Gib deinem Körper Zeit, sich umzustellen.

Ich empfehle ein 6-Wochen-Programm: 2 Wochen Umstellphase. 2 Wochen reine Paleo-Phase und 2 Wochen langsam wieder „zurückstellen“ auf die Ernährung, die dann wieder deine normale Ernährung sein soll.

Ein tolles Buch, das nicht nur eine Einführung bietet, sondern auch über 100 Rezepte mitbringt, ist zum Beispiel „Paleo – Power for Life“von Nico Richter. Hier gibt es viele Ideen, wie du dein Frühstück, Mittag- und Abendessen Paleo-tauglich gestaltest. Natürlich sind auch Suppen, Salate, Snacks, Desserts und Getränke dabei.

Meine persönliche Empfehlung sind die Hähnchen-Zucchini-Spieße mit Mandel-Dip – einfach lecker! :)

Mehr Infos?

Falls du erst noch mehr über das Thema erfahren willst, bevor du entscheiden kannst, ob Paleo etwas für dich ist, schau doch mal hier in diese deutsche Dokumentation hinein:

Hast du schon Erfahrung mit Paleo?

Wie war die Umstellung für dich? Bemerkst du eine körperliche Veränderung? Hast du Lieblingsrezepte? Lass es mich wissen! Schreibe einen Kommentar! :)

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„Aber uns schmeckt die Muttermilch von Kühen???“ http://www.karmayourself.de/aber-uns-schmeckt-die-muttermilch-von-kuehen/ http://www.karmayourself.de/aber-uns-schmeckt-die-muttermilch-von-kuehen/#comments Thu, 27 Mar 2014 13:26:55 +0000 http://www.karmayourself.de/?p=516 Ernährung ohne Milchprodukte

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Als ich als Kind den Film „Kuck‘ mal wer da spricht!“ gesehen habe, hat mich eine Szene mit John Travolta nachdenklich gemacht. Ich hoffe, ich erinnere mich einigermaßen korrekt daran:

Travolta schüttet etwas Milch in seinen Kaffee, nimmt einen großen Schluck und spuckt ihn gleich wieder aus, als Kirstie Ally ihm sagt, dass das eben ihre Muttermilch gewesen sei.

„Warum spuckt er die Milch wieder aus?“, habe ich als Grundschülerin ganz naiv gefragt.

„Weil großen Kindern und Erwachsenen die Muttermilch nicht mehr schmeckt“, war die Antwort.

„Aber uns schmeckt die Muttermilch von Kühen???“

Ich fand das schon damals sehr bizarr und unlogisch, aber gut. Die Milch hat mir als Kind trotzdem geschmeckt und ich bin so aufgewachsen. Erst später ist mir dieses Thema wieder bewusst geworden und ich habe mich weiter damit auseinandergesetzt …

Milchverbrauch früher und heute

Wusstest du, dass dieser enorme Milchverbrauch, den wir heutzutage haben, und die enormen Mengen an Milchprodukten, die wir in allen Supermärkten vorfinden, erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind?

Hier ein Beispiel (Quelle: s. u.):

Doktorschmaus 1591

  • 2 Schüsseln Erbsen
  • 1 Stück Fleisch (Ochse) zu 2,5 Pfund
  • 1 gesottener Kapaun
  • je ein Stück Salm, Hecht und Karpfen
  • 2 Schüsseln Reisbrei
  • ferner Brot, Wein, Bier sowie allerlei Backwerk …

Siehst du hier irgendwo Milch? Nein? Ich auch nicht. Dann schauen wir mal ein paar Jahre weiter …

Doktoranden-Büffet 2000

  • Spargelcremesuppe (Sahne)
  • Antipasti, Fleischpasteten (Sahne)
  • Blattsalate mit Creme- und Joghurtsaucen
  • Gegrilltes Fleisch von Rind und Schwein mit Grillsaucen
  • Kartoffeln in Sahnesauce
  • Gemüse-Käse-Gratin
  • Nudelauflauf mit Käse überbacken
  • Käseplatte
  • Mousse au Chocolat, Eiscreme, Kuchen, Obst
  • Wein, Bier, Softdrinks, Wasser

Sahne, Sahne, Sahne, Käse, Käse, Käse … Ein weiterer Vergleich (Quelle: s. u.):

Pro-Kopf-Verbrauch in den Jahren 1960 und 2005

1960 2005
Milch 53,6 kg 64,2 kg
Käse 4,5 kg 22,2
Sahne 3,3 kg 7,6 kg
Speiseeis 2 kg 8,1 kg

Bei allen Milchprodukten ist ein deutlicher Anstieg im Verbrauch zu sehen, besonders aber beim Käse. Das regt mich doch schon zum Nachdenken an.

Warum ist Milch so populär geworden?

Milch ist – und war schon immer – überlebenswichtig für Baby-Säugetiere, das ist klar. In der Ernährung eines erwachsenen Säugetiers hat sie eigentlich keinen Platz mehr. 80% aller erwachsenen Menschen weltweit vertragen keine Milch. Und in vielen Ländern weltweit gehört Milch auch traditionell nicht in die Ernährung eines erwachsenen Menschen. Dass manche Menschen Milch überhaupt vertragen, ist eine recht neue genetische Entwicklung – eine Mutation. Diese war zu härteren Zeiten vor ein paar Tausend Jahren in Europa sicherlich ein Vorteil, wenn es um das Überleben ging.

Allerdings werden Milch und Milchprodukte seit Beginn der 1960er in einem sehr viel größeren Umfang verzehrt, den wir heute als „normal“ ansehen. Dabei sind mittlerweile 10–15% der deutschen Bevölkerung mit der Diagnose „Laktoseintoleranz“ unterwegs.

Ein Leben ohne Milch (oder ganz ohne tierische Produkte)?

Immer mehr Menschen probieren es mit einer veganen Ernährung aus. Sie verzichten auf nicht nur auf den Verzehr von Tieren, sondern auch auf den Verzehr von allen tierischen Produkten.

Vielleicht musst du nicht so weit gehen, Veganer zu werden – was auch seine zwei Seiten hat, wie alles im Leben. Aber vielleicht magst du einfach etwas mehr darauf achten, wieviel Milch und Milchprodukte du tatsächlich zu dir nimmst.

Ich persönlich lebe nicht vegan (und auch nicht vegetarisch), aber ich verzichte auf Sahnesoßen, brauche meine Gerichte nicht mit Käse überbacken und auch Eiscreme kann mich nicht mehr locken.

Ein kleiner Ausflug zum Veganismus

Wer Herausforderungen mag, so wie ich, für den habe ich hier etwas. Und zwar eine Empfehlung für Attila Hildmanns Lifestyle-Kochbuch „Vegan for Fit“. In diesem Buch gibt der junge Koch aus Berlin viele Rezepte und Tipps, wie man für 30 Tage das Veganertum ausprobieren kann – und dabei richtig fit wird.

„Wie anstrengend kann es schon werden?“ lautet eine Kapitel-Überschrift. ;)

Dass dieser Ernährungsstil allerdings nicht für alle praktikabel ist, zeigt sehr schön der unterhaltsame Artikel „Fit for Vegan?“ von Frau Weh, die sich als Mutter zu dem Buch von Attila Hildmann äußert.

Daher mein Tipp: Auch 30 Tage einfach nur ohne Milch und Milchprodukte ist testenswert und durchaus eine Herausforderung! Na, wie wär’s?

 

Willst du es ausprobieren?

Berichte uns davon in den Kommentaren!


*** Update am 5.4.2014 ***

Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich meine Quelle nicht genannt habe! Das will ich hiermit gleich nachholen:

Wer mehr zu dem Thema Milchkonsum wissen möchte, dem empfehle ich das Buch „Milch besser nicht: Ein kritisches Lesebuch von Maria Rollinger.

Dort könnt die die oben angesprochenen Fakten und Statistiken noch einmal nachlesen. Außerdem erfahrt ihr wirklich Wissenswertes über Kühe, der Geschichte und Verarbeitung von Milch, Joghurt, Laktoseintoleranz, Krankheiten und Kalziummangel.

Dies ist sicherlich ein kleiner Augenöffner, der das eine oder andere Mal zum Nachdenken anregt.

Wirklich lesenswert!

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