Distanz bewahren – Karma Yourself http://www.karmayourself.de Sat, 01 Apr 2017 14:43:54 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.5 Mein Bereich – dein Bereich http://www.karmayourself.de/mein-bereich-dein-bereich/ http://www.karmayourself.de/mein-bereich-dein-bereich/#respond Fri, 04 Apr 2014 17:51:23 +0000 http://www.karmayourself.de/?p=115 © poplasen - Fotolia.com

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Neulich habe ich bei Netzwerkveranstaltung mit einem interessierten Herrn über meinen Blog gesprochen. Er hatte viele Fragen, wie das so mit dem Bloggen funktioniere und wo ich die ganzen Themen hernehme. Ich gab ihm bereitwillig Auskunft – dafür sind diese Veranstaltungen ja da. Doch so begeistert, wie der Herr vor mir war, so weit beugte er sich auch regelrecht zu mir herüber. Klar, da drängten sich auch andere Menschen durch die Hotel-Lobby, aber irgendwann ist es einfach zu nah.

Wir wissen ja schon aus Dirty Dancing, dass jeder seinen Tanz-Bereich hat – „Ich komm nicht in deinen, und du kommst nicht in meinen.“ Diesen ganz persönlichen Bereich gibt es eben auch im Alltag. Das merkt man meist erst dann, wenn eine fremde Person einem zu nahe kommt. Es ist unangenehm, man fühlt sich bedrängt. Aber irgendwie ist es auch unhöflich, diese Person aus seinem „Tanz“-Bereich zu vertreiben, oder?

Warum ignorieren andere deinen persönlichen Bereich?

Weil jeder Mensch einen anderen persönlichen Bereich hat bzw. dieser Bereich unterschiedlich intensiv ausgeprägt ist. Auch bestimmte Faktoren können bei dieser sozialen Distanz eine Rolle spielen. Das Geschlecht des anderen zum Beispiel – Frauen dürfen uns oft sehr viel näher kommen als Männer. Auch kulturell gibt es Unterschiede – in Italien haben die Menschen im Gespräch häufiger Körperkontakt als in Indien. Dafür ist China ein engerer Abstand zwischen zwei Gesprächspartnern üblich als bei Deutschen.

Wenn einer mit einem ausgeprägteren Distanzgefühl in so einer Situation einen Schritt zurückweicht, passiert es schnell, dass derjenige mit dem geringeren Distanzgefühl einfach nachrückt. So sind schon zwei Gesprächspartner durch einen ganzen Raum gewandert, weil keiner von beiden diesen Unterschied kommuniziert bzw. respektiert hat.

Dieses „Bedrängen“ ist meist keine böse Absicht. Der Bedrängte spricht es nicht an und dem Bedrängendem fällt es wahrscheinlich gar nicht auf.

Grenzen kommunizieren

Doch wer sich unwohl fühlt, sollte – sich selbst zuliebe – seinen eigenen Bereich verteidigen. Es gibt keinen Grund, sein eigenes Gefühl zu unterdrücken und die gefühlte Distanzlosigkeit auszusitzen.

Lass dich nicht quer durch den Raum drängen, sondern sprich es einfach an. Wie kann dein Gegenüber schon auf ein höfliches „Entschuldigung, das ist mir zu nah“ schlimmsten Falls reagieren? Oder auf ein „Können Sie Ihre Hand bitte wegnehmen?“, wenn jemand ständig deinen Arm oder Schulter berührt.

Soziale Distanz“ und die Amygdala können übrigens auch tolle Small-Talk-Themen sein! Ich habe den Herrn auf der erwähnten Netzwerk-Party – nachdem ich erst zweimal einen Schritt nach hinten gewichen war – mit diesem Themenwechsel überrascht: „Wussten Sie, dass Menschen ganz unterschiedlich die Distanz zueinander wahrnehmen? … So wie wir beide gerade.“ ;) Der Herr stand auf einmal ganz aufrecht, und es wurde ihm wohl in dem Moment erst bewusst, wie weit er sich nach vorne gebeugt hatte. Ich konnte ihm ansehen, wie unangenehm es ihm war. Aber ganz ehrlich, ich fühlte mich schon gleich viel wohler. Und die Unterhaltung haben wir trotzdem ganz locker weitergeführt.

Grenzen kennen lernen

Lerne deine eigenen Grenzen kennen, damit du sie verteidigen kannst. Denn es ist völlig okay, sie verteidigen zu wollen! Höre auf dein Bauchgefühl und stärke damit dein Selbstbewusstsein.

Kennst du deinen persönlichen Bereich? Weißt du, wann dir jemand zu nah ist, und kannst du dann deine Grenzen verteidigen? Hast du einen guten, schlagfertigen Spruch auf Lager?

Schreib mir einen Kommentar – ich freue mich über einen Gedankenaustausch!

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Was tun, wenn dich jemand (körperlich) angreift? http://www.karmayourself.de/was-tun-wenn-dich-jemand-koerperlich-angreift/ http://www.karmayourself.de/was-tun-wenn-dich-jemand-koerperlich-angreift/#comments Thu, 16 Jan 2014 08:27:56 +0000 http://www.karmayourself.de/?p=62 © Kzenon - Fotolia.com

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Wir wollen hoffen, dass das nicht passiert. Aber wenn es passiert, dann solltest du darauf vorbereitet sein und dich verteidigen können. Am besten ist es natürlich, wenn du verschiedene Techniken wirklich übst und einstudierst, z. B. in einem Verein oder in einem Kurs. Informiere dich in deiner Stadt, was es für Möglichkeiten und Angebote gibt. Denn wenn deine Reaktionen richtig in Fleisch und Blut übergegangen sind, kannst du gleich viel selbstbewusster und sicherer durchs Leben gehen.

Aber gut. Auch einen Blog-Artikel zur Einstimmung oder zur Auffrischung zu lesen, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung! ;)

Meine Tipps, was du tun kannst, wenn dich jemand körperlich angreift

– kurz und knapp:

  • Ruhe bewahren. Lass dich nicht von der Größe des Angreifers beeinflussen, jeder hat seine Schwachstellen. Je stärker und selbstbewusster du wirkst, desto verunsicherter ist dein Angreifer.
  • Bewahre Distanz und versuch dich nicht in eine Ecke drängen zu lassen. Wenn du die sichere Möglichkeit hast, wegzulaufen, dann solltest du sie nutzen.
  • Wenn dein Angreifer etwas Materielles von dir haben will, zum Beispiel dein Portemonnaie, dann wirf es ein paar Meter in die eine Richtung und lauf in die andere. Nichts ist wichtiger als deine körperliche Unversehrtheit.
  • Sieze deinen Angreifer, um auch verbal Distanz zu zeigen. Lass dich nicht auf Beleidigungen ein.
  • Rufe um Hilfe, indem du laut „Feuer!“ rufst. Das erregt mehr Aufmerksamkeit als ein tatsächlicher Hilferuf. (Traurig, aber wahr.)
  • Wenn der Angreifer dich packt, mach dich klein und weich nach hinten aus. Das bringt ihn aus der Balance.
  • Angriff ist die beste Verteidigung – aber mach erst deutlich, dass du dich belästigt fühlst und dein Gegenüber das unterlassen soll. Wenn du zuschlägst, ohne dass du tatsächlich in einer ernsten Notwehr-Situation warst, kannst nämlich du Probleme bekommen.
  • Wenn du angreifst, schlag dahin, wo es wehtut. Und zwar auf den Kehlkopf. Schnell, entschlossen, mit ganzer Power und voll durchgezogen.
  • Bring dich in Sicherheit und informiere die Polizei. Suche dir eine emotionale Begleitung, um den Schock zu verarbeiten. Zum Beispiel einen Freund oder eine Freundin, deine Familie oder auch einen Therapeuten – da ist nichts Schlimmes dran.

* Auch wenn ich immer von dem Angreifer schreibe, schließe ich damit durchaus alle Geschlechter mit ein.

Hast du noch weitere Tipps?

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